Münchehof am Harz
...ein lebens- und liebenswertes Dorf

Gedenkstunde an der “Eiche der deutschen Einheit”


Münchehöfer erinnerten sich des welthistorischen Ereignisses 

Auch in diesem Jahr war es wieder eine stattliche Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern aus dem südlichsten Seesener Stadtteil Münchehof,  die sich nahe der Niedersächsische Waldarbeitsschule, mithin an der Kreuzung “Vor den Söhlen” / “An der Forstschule” trafen, um sich des Tages zu erinnern, der in die Geschichtsbücher als Tag der Wiedervereinigung einging. Eingeladen hatte auch diesmal wieder der Heimatverein Münchehof, dessen Vorstand und Mitglieder bekanntlich im Milleniumsjahr 2000 aus Anlass der zehnten Wiederkehr der Wiedervereinigung an dieser Stelle eine Eiche pflanzten, die seitdem als “Eiche der deutschen Einheit” Bedeutung erlangte. Später wurde dieser Platz um einen  Gedenkstein erweitert. Anders als sonst üblich wurde in diesem Jahr die Feier im kleineren Rahmen gestaltet und auf musikalische Begleitung und größere Festansprachen verzichtet. Gleichwohl nutzte der Vorstandsvorsitzende des Heimatvereins, Dieter Pöppe, die Gelegenheit, seine Begrüßung mit einem Gedenken an die Geschehnisse vor, während und nach der Wiedervereinigung in Deutschland und der Welt zu verbinden. 

Zunächst jedoch brachte er seine Freude über den guten Besuch bei der diesjährigen Gedenkfeier zum Ausdruck, hieß alle Anwesenden – unter ihnen besonders die anwesenden Ortsratsmitglieder, Vereinsvorsitzenden sowie den Ehrenvorsitzenden des Vereins – herzlich willkommen und erinnerte an die Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949 und als Antwort darauf an die Entstehung der DDR. Pöppe erinnerte auch an den Satz von Walter Ulbricht vom 15. Juni 1961 mit den Worten „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, der ihm den Ruf des „größten Lügners der Geschichte“ einbrachte. Es folgten weitere 28 Jahre der Trennung in zwei deutsche Staaten, die für die Bürgerinnen und Bürger der DDR ein Leben in Diktatur, hinter Stacheldraht und Mauern mit Signaldrähten, Hundelaufanlagen, Lichtsperren, Todesstreifen mit Minen und Selbstschussanlagen – um nur einige Beispiele zu nennen – verbunden waren. Nicht unerwähnt blieben das paneuropäische Picknick, das im August 1989 von über 700 Menschen zur Flucht genutzt wurde oder das Flüchtlingsdrama in der deutschen Botschaft in Prag, das schließlich zur Ausreise von fast 4.000 Frauen, Männern und Kindern in den Westen führte und natürlich auch die Aussage von Günter Schabowski in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989, wonach die beschlossene Reiseregelungen sofort gelte und damit der Fall der Mauer besiegelt wurde. Dieter Pöppe erinnerte an die Verdienste von Michail Gorbatschow und die vielen internationalen, bilateralen und nationalen Entscheidungsprozesse, die schließlich am 3. Oktober 1990 zur Wiedervereinigung führten und mit dem Hissen der deutschen Flagge auf dem Brandenburger Tor und unter dem frenetischen Jubel von Millionen Menschen gefeiert wurde. Dieter Pöppe zum Abschluss: „Mit Dankbarkeit blicken wir heute am Nationalfeiertag auf ein freies, vereintes und demokratisches Deutschland“. 

Gemeinsam wurde dann die Nationalhymne gesungen, bevor der Heimatverein anknüpfend an liebgewordene Traditionen zum Umtrunk einlud, von dem gerne Gebrauch gemacht und zum Anlass vieler Gespräche untereinander genutzt wurde.

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