Münchehof am Harz
...ein lebens- und liebenswertes Dorf


Heimatverein Münchehof mit den vierten Klassen der Grundschule Münchehof auf geschichtlicher Exkursion

Viele Informationen mit Begleitbroschüre und pädagogisch gestalteten Informationstafeln vertieft

 

Seit 2000, also fast 25 Jahre, führt der Heimatverein Münchehof e. V. für Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Grundschule Münchehof alljährlich Exkursionen durch, um ihnen kurz vor ihrem Wechsel zu den weiterführenden Schulen in Seesen ausführlich über die Geschichte, die Geologie und Infrastruktur unserer engeren Heimat interessante Informationen zu vermitteln. Diesmal zeichneten der Vorstandsvorsitzende Dieter Pöppe (Schulen, Flussläufe und Tiefe Kuhle), Ingo Walter (Röseberg), Werner Hachmeister, Ulrike Kliem, Kathrin Walter und Ute Mitzinneck sowie Karl-Henrich Kolle (Stauffenburg) und Detlef Mitzinneck (frühindustrielle Anlagen im Pandelbachtal) für den inhaltlichen Teil der Führung verantwortlich. Ein besonderer Höhepunkt war wiederum ein ausführlicher geschichtlicher Rückblick über die Entstehung und Bedeutung der Burg durch Werner Hachmeister. Anschließend  schlüpften Ulrike Kliem (Eva von Trott), Ute Mitzinneck (Herzogin Elisabeth)  und Kathrin Walter (Margarete von Warberg) in ihre historischen Gewänder und in die Rolle der drei berühmten Damen der Burg, sowie Karl-Heinrich Kolle in die des Herzogs Heinrich II (der Jüngere) und vermittelten im Rahmen von Rollenspielen unterlegt mit eindrucksvollen Bildern Höhepunkte aus deren Leben und Wirken auf der Burg.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Dieter Pöppe startete die Exkursion pünktlich um 9.00 Uhr an der Schule. Fast alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen  der Grundschule in Münchehof waren mit den Lehrerinnen  Gabriele Kühn und Frauke Mandel bei der „Heimatgeschichtlichen Exkursion“  mit von der Partie. Diese wiederum großartige Beteiligung unterstreicht  erneut die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Heimatverein und das besondere Engagements der Schulleitung und der Klassenlehrerinnen.
Dank der Unterstützung durch die Feuerwehren Herrhausen und Münchehof, des DRK und der Bereitstellung des städtischen Citymobils konnten die unvermeidlich notwendigen organisatorischen Anstrengungen auch diesmal gemeistert werden.
Auf dem Dorfplatz – der ersten Station der Exkursion – berichtete Dieter Pöppe über die Entwicklung des Schulsystems in Deutschland seit dem frühen Mittelalter und auch darüber, dass in Folge der Reformation auch in Münchehof in dem Haus Am Steinkamp Nr. 4 (jetzt Familie Kolle) vor etwa 350 Jahren (1650) die erste Schule im Dorf errichtet wurde. In einem Klassenraum, der zugleich als Wohnung des Lehrers diente und in dem auch eine Kuhkrippe stand, wurden die Kinder unterrichtet. Später war dann die Schule im Haus an der Thüringer Straße 12 (jetzt Pöppe) und von 1934 bis 1968 in der Kastanienstraße 4 (alte Zigarrenfabrik) untergebracht. Und natürlich fehlte auch der Hinweis nicht, dass mehrere Jahrgänge gleichzeitig und oft über 80 Kinder in einer Klasse unterrichtet wurden.
Sehr anschaulich schilderte dann Dieter Pöppe im Einmündungsbereich des Pandelbaches in die Markau den weiteren Verlauf der Gewässer über Nette, Innerste, Leine, Aller, Weser bis in die Nordsee. Der nächste Standort war dann der Röseberg. Geologische Erläuterungen über den Harz und das Harzvorland – beides von hier aus gut zu überblicken - und Schilderungen über alte Verkehrswege - wieder pädagogisch sinnvoll unterstützt durch eine Magnettafel -  waren hier Schwerpunkte der Erläuterungen, die Ingo Walter sehr anschaulich zu vermitteln wusste. Anschließend ging es dann zur Stauffenburg. Das Leben und Wirken von Herzogin Elisabeth, Eva von Trott, der Äbtissin Margarete von Warberg und von Herzog Heinrich dem Jüngeren wurden durch das einleitend geschilderte Rollenspiel sehr nachvollziehbar dargestellt. Natürlich spielten auch der Aufstieg und der Verfall der Burg in den geschichtlichen Erläuterungen durch Werner Hachmeister eine gewichtige Rolle, die ja auch während einer Periode als Raubritternest diente.
Weiter ging es dann zur Tiefen Kuhle (Erdfallgebiet). Hier gab wiederum Dieter Pöppe umfassende Erläuterungen. Schließlich endete die Exkursion im historisch so außerordentlich interessanten Pandelbachtal. Detlef Mitzinneck konnte an Ort und Stelle über die mittelalterlichen Aktivitäten der Zisterzienser Mönche, die dort die ersten frühindustriellen Verhüttungsplätze unter Ausnutzung sehr intelligent angelegter Wasserläufe errichtet hatten, berichten. Das Teich- und Grabensystem und die Schmelzhüttenplätze gehören zu den ältesten Bestandteilen der Oberharzer Wasserwirtschaft im UNESCO-Welterbe im Harz.
Auch diesmal erhielten die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss ein illustriertes Begleitheft, das umfangreiche Informationen, die mit Zahlen, Daten und Fakten verbunden sind. Ebenso wirkungsvoll erwiesen sich die von Dieter Pöppe entwickelten Magnettafeln, die dazu dienen, den Schülerinnen und Schülern durch Anbringen von Magnetschildchen etwa Flüsse zu bestimmen oder Berge zu benennen.
Zum Abschluss ging es dann weiter zur Pandelbachhütte. Hier hatten fleißige Helferinnen und Helfer, allen voran Loni und Klaus Beermann sowie Hiltraud Ketteler bereits einen zünftigen Imbiss vorbereitet.  In schöner Atmosphäre und nach einer kleinen Erfrischung sowie bei Hot Dogs, Fanta und Sprite klangen dann die etwas anderen Unterrichtsstunden für alle Beteiligten aus. Es versteht sich von selbst, dass der Vorsitzende des Vereins, Dieter Pöppe,  ein sehr positives Resümee zog. Er zeigte sich besonders erfreut über die Teilnahme der Kinder und dankte allen Beteiligten, insbesondere auch den Fahrzeugführern und allen Helferinnen und Helfern für die tatkräftige Unterstützung. Ein besonderer Dank galt den Feuerwehren, dem DRK sowie der Stadt für die bereitgestellten Busse sowie den Protagonisten, die für den inhaltlichen Teil der Exkursion verantwortlich zeichneten.


 

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