Münchehof am Harz
...ein lebens- und liebenswertes Dorf


Nach zweijähriger Zwangspause führte der Heimatvereins Münchehof jetzt die 21. Exkursion in die Vergangenheit mit der vierten Klasse der Grundschule durch

Viele Informationen mit Begleitbroschüre und pädagogisch gestalteten Informationstafeln unterlegt

Seit über 20 Jahren führt der Heimatverein Münchehof e. V. für Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Grundschule Münchehof alljährlich – mit Ausnahme der Pandemiejahre - Exkursionen durch, um ihnen viele heimatkundliche Informationen zu vermitteln und ausführlich über die Geschichte  unserer engeren Heimat zu berichten. Diesmal zeichneten der Vorstandsvorsitzende Dieter Pöppe (Schulen, Flussläufe und Tiefe Kuhle), Ingo Walter (Röseberg), Werner Hachmeister, Claudia Grotelüschen, Kathrin Walter und Else Eilers sowie Karl-Henrich Kolle (Stauffenburg) und Detlef Mitzinneck (frühindustrielle Anlagen im Pandelbachtal) für den inhaltlichen Teil der Führung verantwortlich. Ein besonderer Höhepunkt war wiederum ein ausführlicher geschichtlicher Rückblick über die Entstehung und Bedeutung der Burg durch Werner Hachmeister. Anschließend  schlüpften Claudia Grotelüschen, Else Eilers und Kathrin Walter in die Rolle der drei berühmten Damen der Burg, Eva von Trott, Margarte von Warberg und Herzogin Elisabeth, sowie Karl-Heinrich Kolle in die des Herzogs Heinrich II (der Jüngere) und vermittelten im Rahmen von Rollenspielen  sehr eindrucksvoll Höhepunkte aus deren Leben und Wirken auf der Burg. Auch diesmal erhielten die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss ein illustriertes Begleitheft, das umfangreiche Informationen, die mit Zahlen, Daten und Fakten verbunden sind, übergeben. Ebenso wirkungsvoll erwiesen sich die seit dem letzten Mal eingesetzten von Dieter Pöppe entwickelten Magnettafeln, die dazu dienten, den Schülerinnen und Schülern durch Anbringen der Magnetschildchen etwa Flüsse zu bestimmen oder Berge zu benennen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Dieter Pöppe startete die Exkursion pünktlich um 9.00 Uhr an der Schule. Nahezu alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen  der Grundschule in Münchehof waren mit ihrer Klassenlehrerin Silke Stoffers kürzlich bei der „Heimatgeschichtlichen Exkursion“  mit von der Partie. Diese wiederum großartige Beteiligung ist – wie der Vorsitzende des Heimatvereins Münchehof e. V. lobend erwähnte -  der erneute Beweis guter Zusammenarbeit zwischen Schule und Heimatverein, aber auch Ausdruck des Engagements der Klassenlehrerin und der Schulleitung, die sich bereits  im Vorfeld  für die Veranstaltung stark gemacht hatten. 

Auch diesmal waren wieder besondere organisatorische Anstrengungen vonnöten.  Dank der Feuerwehr Herrhausen, des DRK und der Bereitstellung des städtischen Citymobils konnte auch dies gemeistert werden. 

Auf dem Dorfplatz – der ersten Station der Exkursion – berichtete Dieter Pöppe kurz über die Entwicklung des Schulsystems in Deutschland seit dem frühen Mittelalter und auch darüber, dass in Folge der Reformation auch in Münchehof in dem Haus Am Steinkamp Nr. 4 vor etwa 350 Jahren (1650) die erste Schule im Dorf errichtet wurde. In einem Klassenraum, der zugleich als Wohnung des Lehrers diente und in dem auch eine Kuhkrippe stand, wurden die Kinder unterrichtet. Später war dann die Schule im Haus an der Thüringer Straße 12 und von 1934 bis 1968 in der Kastanienstraße 4 (alte Zigarrenfabrik) untergebracht. Und natürlich fehlte auch der Hinweis nicht, dass mehrere Jahrgänge gleichzeitig und oft über 80 Kinder in einer Klasse unterrichtet wurden.

Sehr anschaulich schilderte dann Dieter Pöppe unter Einsatz der Magnettafel im Einmündungsbereich des Pandelbaches in die Markau den weiteren Verlauf der Gewässer über Nette, Innerste, Leine, Aller, Weser bis in die Nordsee. Der nächste Standort war dann der Röseberg. Geologische Erläuterungen über den Harz und das Harzvorland – beides von hier aus gut zu sehen - und Schilderungen über alte Verkehrswege - wieder pädagogisch sinnvoll unterstützt durch eine Magnettafel -  waren hier Schwerpunkte der Erläuterungen, die Ingo Walter sehr anschaulich zu vermitteln wusste. Anschließend ging es dann zur Stauffenburg. Das Leben und Wirken von Herzogin Elisabeth, Eva von Trott. der Äbtissin Margarete von Warberg und von Herzog Heinrich dem Jüngeren wurden durch das einleitend geschilderte Rollenspiel sehr nachvollziehbar dargestellt. Natürlich spielten auch der Aufstieg und der Verfall der Burg in den geschichtlichen Erläuterungen durch Werner Hachmeister eine gewichtige Rolle, die ja auch während einer Periode als Raubritternest diente. 

Weiter ging es dann zur Tiefen Kuhle (Erdfallgebiet wie kürzlich in Seesen). Hier gab wiederum Dieter Pöppe umfassende Erläuterungen. Schließlich endete die Exkursion im historisch so außerordentlich interessanten Pandelbachtal. Hier berichtete Detlef Mitzinneck ausführlich über die mittelalterlichen Aktivitäten der Zisterzienser Mönche, die dort die ersten frühindustriellen Verhüttungsplätze unter Ausnutzung sehr intelligent angelegter Wasserläufe errichtet hatten. 

Im Anschluss daran ging es dann weiter zur Pandelbachhütte. Hier hatten fleißige Helferinnen und Helfer, allen voran Bärbel und Alwin Karges,  bereits einen zünftigen Imbiss vorbereitet.  In schöner Atmosphäre und nach einer kleinen Erfrischung sowie bei Hot Dogs, Fanta und Cola klangen dann die etwas anderen Unterrichtsstunden für alle Beteiligten langsam aus, wobei ganz zum Abschluss allen Teilnehmern zur Erinnerung an den schönen gemeinsamen Tag noch die von Diana Pfister gestaltete Begleitbroschüre übergeben wurde. Es versteht sich von selbst, dass der Vorsitzende des Vereins, Dieter Pöppe,  ein sehr positives Resümee zog. Er zeigte sich besonders erfreut über die Teilnahme der Kinder und dankte allen Beteiligten, insbesondere auch den Fahrzeugführern und allen Helferinnen und Helfern für die tatkräftige Unterstützung. Ein besonderer Dank galt der Feuerwehr Herrhausen, dem DRK sowie der Stadt für die bereitgestellten Busse sowie den Protagonisten  für ihre Darbietungen auf der Stauffenburg. Worte des Dankes richtet Silke Stoffers an den Heimatverein für den aus ihrer Sicht sehr gelungenen besonderen Schultag. 

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